In der Medienproduktion, der Verpackungsbranche und vielen weiteren alltäglichen Bereichen sind Druckprodukte heute gar nicht mehr wegzudenken. Doch von der Papierproduktion bis zum fertigen Produkt müssen Rohstoffe gewonnen und teilweise aufwändig unter hohem Energieverbrauch verarbeitet werden.
In Zeiten des Klimawandels ist es allerdings wichtig, die Umweltbelastungen zu senken und die Natur zu schützen. Nachhaltig Drucken wird daher jetzt und in der Zukunft immer mehr von Bedeutung sein.
Es gibt verschiedene Faktoren, um nachhaltiges Drucken zu ermöglichen. Neben den richtigen Rohstoffen sind ebenfalls eine umweltfreundliche Produktion und die richtigen Mengen entscheidend.
Worauf du beim nachhaltigen Drucken achten solltest!
Das richtige Papier beim nachhaltigen Drucken benutzen
Schon bei der Auswahl des richtigen Papiers kann man die Umwelt schützen: mit der Verwendung von Recyclingpapier. Dadurch werden 60 % weniger Energie und 70 % weniger Wasser verbraucht. Außerdem wird viel weniger CO₂ und Abfall dabei produziert. Die meisten Recyclingpapiere unterscheiden sich mittlerweile qualitativ kaum noch von konventionell hergestellten Produkten.
Noch besser ist es natürlich, wenn der Papierverbrauch selbst reduziert wird. Das lässt sich erreichen, indem man zum Beispiel beim Ausdrucken von Dokumenten darauf achtet, dass nicht für ein paar wenige Worte ein neues Blatt bedruckt werden muss. Auch bei der Auflage von jeglichen Produkten kann die Umwelt geschont werden: Wenn nur so viel gedruckt wird, wie tatsächlich benötigt werden, landen weniger Reste im Abfall. Besonders gut sind daher Druckereien oder Unternehmen, die auch in geringen Stückzahlen produzieren – wie deinetuete.de
Deutschland ist im internationalen Vergleich sowohl beim Papierverbrauch als auch bei der Produktion auf Platz vier. Dabei besteht 79 % des produzierten Papiers aus Altpapier. Die Deutschen haben also bei der Papiereinsparung noch viel aufzuholen, aber durch den bereits existierenden Altpapierkreislauf ebenso großes Potenzial!

Umweltfreundliche Druckfarben verwenden
Wenn das passende Papier gefunden ist, muss auch die richtige Farbe her. Die meisten Druckfarben enthalten Mineralöle, die aus Braun- oder Steinkohle, Torf, Holz und Erdöl bestehen. Sie enthalten also fossile Bestandteile. Deswegen ist es wichtig, dass man nachhaltige Farben verwendet, die ohne Mineralöl auskommen und bestenfalls wasserlöslich sind. So können die bedruckten Bereiche beim Recyclen wieder vollständig entfernt werden. Diese Toner sind genauso hochwertig wie normale Farben und können das Druckergebnis deutlich umweltfreundlicher machen.
Produktion
Beim nachhaltig Drucken selbst lässt sich viel CO₂ einsparen. Durch die Verwendung von Ökostrom lässt sich die Klimabilanz eines Unternehmens erheblich verbessern. Außerdem macht der Produktionsprozess einer Druckerei bis zu 80 % des Stromverbrauchs aus. Durch Prozessoptimierungen, wie das richtige Einstellen der Maschinen oder das Vermeiden der parallelen Nutzung mehrerer Geräte mit hohem Energieverbrauch kann der Verbrauch gesenkt werden. So können die Produktionskosten gesenkt und ein günstigeres Produkt gewährleistet werden. Alleine durch eine nachhaltige Produktion kann so eine Menge für die Umwelt getan werden.
Woran erkennt man nachhaltige Druckprodukte
Neben den Materialien sind auch die Umstände der Produktion wichtig. Zum Beispiel sollten Druckereien auf Ökostrom setzen und einen klimaneutralen Versand anbieten. Auf Ökologie bedachte Druckereien kann man beispielsweise an folgenden Siegeln erkennen:

Wird etwas mit dem blauen Engel gekennzeichnet, kann man sicher davon ausgehen, dass es sich um Recyclingpapier handelt, welches aus Kartonagen besteht. So wird für die Papierherstellung weniger Wasser benötigt und es müssen keine neuen Bäume gefällt werden. Die Produkte müssen zudem frei von Gentechnik sein. Auch im Produktionsprozess dürfen nur geringe Mengen an Zusatzstoffen zum Einsatz kommen und die Lieferanten der Druckerei müssen die genannten Kriterien gleichermaßen erfüllen.
An einer FSC- oder PEFC-Zertifizierung kann man erkennen, ob das für die Herstellung benötigte Holz aus ökologisch bewirtschafteten Wäldern stammt. Das bedeutet, dass die Wälder immer wieder neu aufgeforstet werden, um den Wald in seiner ursprünglichen Form zu erhalten. Bäume werden nur einzeln oder gruppenweise gefällt und nicht ganze Waldabschnitte auf einmal. Nicht benötigte Baumbestandteile werden im Wald gelassen. Zudem sind Giftstoffe verboten und Wildbestände werden angepasst.
Produkte, die nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip produziert werden, sind ebenfalls besonders nachhaltig. Derartige Erzeugnisse werden am Ende ihrer Nutzungsdauer nicht weggeworfen, sondern wiederverwertet. Sie gehen zurück an die Hersteller und werden wieder zu neuen Produkten verarbeitet. Der Cradle-to-Cradle-Ansatz wird oft als utopisch und nicht umsetzbar abgetan, doch gibt es in Deutschland bereits über 400 Produkte von 150 verschiedenen Herstellern, unter anderem auch verschiedene Papiersorten.
Fazit
Wer also möglichst nachhaltig Drucken möchte, sollte auf die erklärten Siegel achten, um sicher zu sein, dass es sich um nachhaltiges Papier handelt. Auch mineralölfreie und wasserlösliche Farben stellen eine gute Alternative dar. Bei der Produktion sollte auch Ökostrom verwendet und auf einen möglichst schonenden Versand gesetzt werden. Die meisten Druck-Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit spezialisiert sind, geben dazu auf ihren Websites gerne Auskunft über ihre Prozesse.